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 Liebe Freunde,

wir möchten euch sowohl das angestellte Personal, als auch die Freiwilligen vorstellen, die die Kinder und Jugendlichen vom Zeitpunkt ihrer Aufnahme in unserem Hilfsprogramm bis hin zur Übergabe an ihre Familien, bzw. zum Abschluss der Unabhängigkeitspläne der Jugendlichen, bei denen einen Rückführung in die Familie nicht möglich ist, begleiten.

Wir stellen euch die Arbeit vor, die wir in dem Haus der temporären Notunterkunft durchführen. Hier wird dafür gearbeitet, eine institutionelle Aufnahme zu vermeiden und den verletzten Personen einen weniger drastischen Ausweg zu geben.

Außerdem möchten wir euch auch das Programm der „vollständigen Versorgung“ im Casa Hogar de Jesús vorstellen. Dieses befasst sich mit den bei uns aufgenommenen Kindern und Jugendlichen, sowie mit der Überwachung der Kinder, die wieder in ihre Familien eingegliedert wurden. Diese werden von der Familienhelferin begleitet.

Zurzeit begleiten wir eine Gruppe von 55 Kindern und Jugendlichen. Davon werden 12 außerhalb begleitet.

 

HAUS DER TEMPORÄREN NOTUNTERKUNFT

“MADRE CLAUDIA FISCHER”

CRISTHINA

Es handelt sich um eine Einrichtung in der ehemaligen Schule von Schwester Claudia Fischer, die sich im Sektor “Montoneros“ befindet. Hier werden verletzte Minderjährige, sowie misshandelte Mütter für einen Zeitabschnitt von 15 Tagen aufgenommen. In dieser Zeit kümmern sich die Mitarbeiter um sie und machen die nötigen Ermittlungen und Behandlungen, um sie in ihre Familien wiedereingliedern zu können und eine endgültige institutionelle Aufnahme zu vermeiden. Das Programm wird durch einen Vertrag zwischen der Stiftung “Calasanz” und der Gemeinde “Santo Domingo” getragen, sowie durch eure große Unterstützung als Spender.

In diesem ersten Quartal wurden 10 Kinder und 21 Frauen aufgenommen, von denen 29 an ihre Familien übergeben werden konnten. Zwei Kinder wurden in unserem “Casa Hogar de Jesús” aufgenommen, da keine Familienmitglieder gefunden werden konnten, die bereit waren sie aufzunehmen. In den letzten Tagen kümmern wir uns um eine Jugendliche gemeinsam mit ihrem zweijährigen Kind, sowie um eine Mutter mit drei Kindern mit Behinderung.

CASA HOGAR DE JESÚS: INSTITUTIONELLE AUFNAHME

DIE ERZIEHER

(Karla, Guadalupe, Isabel, Gabriela, Karla, Vanessa, Vladimir, Andrés und Cristhian)

Die 9 Erzieher sind für die tägliche Betreuung der 43 Jungen verantwortlich, die zurzeit in unserem Casa Hogar de Jesús leben. Sie verbringen mit ihnen 24 Stunden, in wechselndem Dienst. Um 5.30 Uhr wecken sie die Kinder, helfen ihnen bei der Körperpflege, räumen die Schlafzimmer auf und um 6 Uhr begleiten sie die Kinder zum Frühstück. Anschließend gehen die Kinder direkt in die Schule. Dann haben die Erzieher ein paar Stunden Pause, bis die Kinder zum Mittagessen wieder zurückkommen.

Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pause, helfen die Erzieher den Kindern bei den Hausaufgaben und organisieren jeden Monat verschiedene Angebote, zur Förderung der Kinder: Theater, Fußball, Balancieren, Computer, Malen, Küche, Handarbeit, Musik,… Sie kümmern sich auch um die Gesundheit und die Ernährung der Kinder. An den Wochenenden organisieren sie Freizeitaktivitäten im Freien.

Wir freuen uns sehr, dass uns dieses Jahr eine Finca zur Verfügung steht, die den Kindern tolle Erfahrungen ermöglicht: Nähe zur Natur, Baden im Fluss, Einblicke in die landwirtschaftlichen Arbeiten. Für die Kinder und die Erzieher ist der Besuch der Finca ein wunderschöner Zeitvertreib in der Natur.

Diese Gruppe von Erziehern hat mit Sicherheit die Liebe und Zuneigung der Kinder gewonnen.

UNABHÄNGIGKEITSPROJEKT – Erzieher Evelio

Diese Gruppe von Jugendlichen wird von dem Erzieher Evelio begleitet, der zusammen mit dem Team einen Unabhängigkeitsplan erstellt.

Wenn die familiäre Wiedereingliederung wiederholt gescheitert ist, bleiben die Jugendlichen bei uns, bis sie volljährig sind.

Wir haben deshalb damit begonnen, einen Plan für den Ablauf der Unabhängigkeitsentwicklung zu erstellen. Im Juli werden die Jugendlichen in das Jugendhaus einziehen, wo sie ein Lebensprogramm entwickeln werden, das Studium und Arbeitserfahrungen kombiniert. Es soll ihnen bei der Berufswahl und ihrer persönlichen Entwicklung Orientierung geben.

Wir konnten schon einen Workshop über die Unabhängigkeit von Jugendlichen bei Carmen Carro, einer Spezialistin in den Bereichen der institutionellen Aufnahme und der persönlichen Unabhängigkeitsentwicklung, besuchen. Die Jugendlichen konnten sich hierbei frei äußern und sind nun auf den bald beginnenden neuen Lebensabschnitt gut vorbereitet.

DAS TEAM (Erika Zambrano-Sozialarbeiterin, Madelein Torres-Rechtsanwältin und Rebeca Manso-Psychologin)

Wenn die Kinder in unser Casa Hogar de Jesús aufgenommen werden, legalisiert die Rechtsanwältin Madelyn im Richteramt die Aufnahme und informiert uns über die Nummer der Rechtssache und den zuständigen Richter, der die Berichte unserer Mitarbeiter erhält, sowohl im sozialen, als auch im psychologischen Bereich.

Nach einer Zeitspanne von 6 Monaten, in dem das “Proyecto Global de Familia” (ganzheitliches Familienprojekt) abgearbeitet wurde, Berichte und Diagnostiken erstellt, Hausbesuche durchgeführt, Vereinbarungen getroffen wurden und sich Möglichkeiten einer Aufnahme des Kindes abzeichnen, wird eine Sitzung einberufen. Bei dieser werden in Anwesenheit der Familie, des Teams und der Beamten des entsprechenden Richteramts, die Situation und die Umstände des Kindes dargelegt. Die richterliche Gewalt entscheidet dann darüber, ob das Kind in die Familie wiedereingegliedert wird, oder nicht.

Es gibt andere Fälle bei Kindern unter 13 Jahren, in denen wir, wenn kein Familienmitglied für die Aufnahme des Kindes gefunden werden kann, die Adoption beantragen. Bei älteren Kindern ohne geeignete Familie, bitten wir um die Erlaubnis, an dem Unabhängigkeitsprozess zu arbeiten. Dann bleiben die Jugendlichen bis zum Alter von 18 Jahren in unserem Heim und werden dann direkt in die Gesellschaft eingegliedert.

Die erweiterte Suche nach der Familie ist sehr kompliziert und aufgrund der Sektoren, in denen die Personen leben, auch gefährlich. Bei den Familienbesuchen reisen wir immer in der Gruppe und manchmal beantragen wir auch die Unterstützung der Polizei.

Außerdem mussten wir auch einige Familien unterstützen, um die Wiedereingliederung der Kinder vor dem Richter sicherzustellen. So haben wir den Familien beispielsweise Betten übergeben, oder sie bei unternehmerischen Projekten (Grill zum Essensverkauf, Dreirad zum Verkauf von Besen) unterstützt, damit sie ihr Einkommen versichern und ihre Kinder finanziell unterhalten können.

Von Januar bis Mai haben wir 11 Kinder wiedereingegliedert. 43 sind weiterhin bei uns aufgenommen.

FAMILIENHELFERIN

Die Richter verlangen die Überwachung des Wiedereingliederungsprozesses unserer Kinder über mehrere Monate, wenn sie sich wieder in ihren Familien befinden. Deshalb besucht unsere Familienhelferin Carmita Zambrano die Familien der Kinder, die Schulen und die Arbeitsorte der Familienangehörigen, sowie die unternehmerischen Projekte, mit denen die Familien von uns unterstützt wurden. Auf diese Weise wird der Überwachungsbericht für die Richterin erstellt.

CARMITA

Manchmal kommt es zu sehr traurigen Situationen, in denen die familiäre Wiedereingliederung nicht funktioniert und die Kinder zum zweiten Mal in unser Heim zurückkehren müssen, um mit dem Prozess erneut von Null anzufangen. Dieses Mal mit einer speziellen Begleitung, aufgrund der schwierigen Situation.

FREIWILLIGE

Jakob, Julius, Samuel y Laura

Vor 9 Jahren haben wir mit der Aufnahme von Freiwilligen, vor allem deutscher Herkunft, begonnen. Sie stellen eine große Unterstützung für das Casa Hogar des Jesús da und helfen bei der Erziehung, dem Erteilen von Englischunterricht, der Begleitung der Kinder in verschiedenen Projekten und Situationen, der Versorgung unserer Kleinsten, der Betreuung der Workshops, beim Putzen, im Gesundheitsbereich, etc.

Es gab Jahre, in denen die Freiwilligen aufgrund ihrer persönlichen Fertigkeiten in der Wäscherei, der Kleiderkammer, auf dem Feld und in dem hauseigenen Hühnerstall mitwirken konnten.

Wir möchten diese Gelegenheit nutzen, um allen Freiwilligen, die in unserem Casa Hogar waren, von Herzen zu danken: Für ihr Mitwirken und ihre Großzügigkeit, das tägliche Leben unserer Kinder glücklicher zu machen.

Danke an euch alle, unsere lieben Spender, die ihr Teil dieses großen Teams seid und dieses Projekt zum Wohle der verletzten Kinder und Jugendlichen möglich macht.

Eine Umarmung an alle, die unsere Rundbriefe lesen.

Grüße an alle von den Kindern, P. Martín und Teresita

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