Weihnachtsbrief 1.Advent 2020
“Wir können nicht immer große Dinge tun, aber wir können kleine Dinge mit großer Liebe tun”
(Worte der Heiligen Mutter Teresa von Kalkutta)
Liebe Freunde und Wohltäter,
hier ein paar Worte von Bischof Bertram Wick aus Santo Domingo:
Weihnachtsgruß 2020
An die Freunde der Stiftung Bischof Emil Stehle
Dossenheim
Santo Domingo, Advent 2020
Liebe Freunde in Deutschland,
Die Menschwerdung unseres Herrn Jesus ist nach wie vor ein Fest besonderer Freude. Das Eingreifen Gottes in unsere Geschichte in der Sendung seines Sohnes bleibt ein Geheimnis, das uns immer neu herausfordert, nach dem Sinn unseres Daseins zu fragen.
Die Pandemie hat uns dieses Jahr besonders spüren lassen, dass wir eine Familie sind. Wenn es einen erwischt, dann sind alle in Gefahr. Darum will ich an dieser Stelle von Herzen danken, für die Zuwendungen, welche wir, in der ersten schmerzlichen Coronaphase von unseren lieben Wohltätern bekommen haben. Zwei Monate lang durften wir rund 10.000 Familien mit Lebensmitteln unterstützen. In den Monaten Juli bis Mitte September haben wir mit unseren mobilen Kliniken 2500 Patienten betreut. Ein aufrichtiges Vergelts Gott allen Helfern.
Im Augenblick scheint die Coronawelle bei uns leicht abzuflauen. Hoffen wir, dass es so bleibt.
In der Hoffnung, auch Europa habe das Schlimmste bald hinter sich, grüße ich von Herzen mit einem frohen Segen, fröhliche Weihnachten und ein segenreiches neues Jahr!
Euer Bertram Wick
Dieses Jahr werden auch wir nicht in unserem Weihnachtsbrief um das Thema “Corona” herumkommen. Es betrifft die ganze Welt und somit leider auch unsere Freunde in Santo Domingo.
Dort wurden, sobald das Virus sich bemerkbar gemacht hatte, sofort Ausgangssperren zur Eindämmung der Pandemie ausgerufen. Dadurch waren ca. 30.000 Menschen, die täglich auf der Straße ihrer Arbeit nachgingen, ohne Einkommen und daher auch ohne Nahrung. Hier ging es primär dann erst mal nicht um Hilfe gegen die Krankheit Corona, sondern um die Hilfe gegen den Hunger dieser Menschen. Es trifft, wie immer, die Ärmsten der Armen. Die Stadt, die in früheren Jahren in solchen Situationen immer Bischof Stehle um Hilfe gebeten hatte, wandte sich jetzt an Bischof Bertram, ob er ihnen bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe helfen würde. In Begleitung von Militär und Polizei konnten in den ersten 14 Tagen 5.000 Familien, mit Kindern und Großeltern ca. 50.000 Personen, mit Nahrungsmitteln versorgt werden. Somit wurden auch Unruhen in den Armenvierteln verhindert.
Dieses Jahr wollen wir Ihnen einige Beispiele der Projekte der FASCA (Fundacion Accion Social Caritas), die wir in Santo Domingo unterstützen, nennen. Diese wird von einer Schweizerin geleitet, die wir schon kennen -und schätzengelernt haben. Die Fasca setzt sich schon seit mehr als 20 Jahren für die armen und bedürftigen Menschen ein. Ihre Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf das Gebiet der Provinz und Diözese von Santo Domingo in Ecuador.
Die FASCA unterhält verschiedene Programme und Projekte, z. B.
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Casa Luca und Annette (Kinderheime)
Schutzprogramm für Kinder und Jugendliche, die aus verschiedenen Problematiken, z. B. wegen Drogen und Alkohol, nicht mehr bei ihren Eltern oder nächsten Verwandten leben können. In diesen zwei Häusern wohnen rund 40 Kindern.
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Espacios Activos para Adultos Mayores (Altenbetreuung)
In diesem Programmm wird mit ca. 75 Personen im Rentenalter gearbeitet. Sie bekommen hier täglich das Mittagessen. Weiterhin gibt es eine Beschäftigungs- und Sporttherapie, damit die Menschen sowohl geistig als auch körperlich fit bleiben.
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Programa Mujer Solidaria: Microcreditos (Kleinkredite für Frauen)
In diesem Programm der Kommunalbanken gibt es ungefähr 4000 Mitglieder, davon 80% Frauen. Jenen werden kleine Kredite ermöglicht, um sich ein kleines Geschäft aufbauen zu können. Sie verkaufen dann ihre Produkte und können so die finanzielle Lage ihrer Familien verbessern.
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Centro de Recuperacion Nutricional – CRN (Ernährungszentrum)
Das Ernährungszentrum trägt dazu bei, die Unterernährung von Kindern unter fünf Jahren zu verringern. Die Mamas werden in Ernährungslehre unterrichtet und lernen produktive Projekte zu starten.
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Centro de Rabilitacion FE y LUZ (Behindertenzentrum)
Ein Zentrum für behinderte Kinder – Es bietet folgende Therapien an:
Physiotherapie, Sprachtherapie, Psychomotorik und Hypotherapie
Alle diese finanziellen Unterstützungen stimmen wir mit Bischof Bertram ab.
Wir haben auch sowohl in Dossenheim als auch in Santo Domingo jeweils ein Kuratorium das der Stiftung vorsteht und die Ausgaben überwacht.
Nun möchten wir im Namen der „Stiftung Bischof Emil Stehle“ allen Pateneltern, Freunden und Gönnern sowie Stiftungen, Vereinen und Organisationen für die großzügige Unterstützungen während des Jahres herzlichen Dank sagen. Damit konnten wir wieder zahlreichen Kindern und hilfsbedürftigen Menschen Geborgenheit, Essen, Schule, Ausbildung und eine gute Zukunft gewähren.
Das Straßenkinder- und Waisenkinderheim, das Altenpflegeheim und die FASCA befinden sich in guten Händen. Alle Überweisungen werden immer für die, von uns, vorgegebenen Programme verwendet. Auch in den Armenvierteln von Santo Domingo trägt unser Dachdeckerprogramm in der Regenzeit für ein trockenes Zuhause bei.
Aber wir müssen immer wieder betonen, dass durch Ihre Hilfe in der Diözese von Bischof Bertram Wick viel Not gelindert werden kann.
Wir können Ihnen weiterhin bestätigen, dass alle Spenden zu 100% den kirchlichen und sozialen Einrichtungen zufließen. Dies wird jedes Jahr durch das Steuerberatungsbüro Winkler und Kollegen bescheinigt.
Wir hoffen Ihnen mit unserem Weihnachtsbrief einen kleinen Einblick in unsere Arbeit gegeben zu haben und danken Ihnen für Ihre weitere Unterstützung.
Wollen wir hoffen, dass wir diese schwierige Zeit mit Gottes Hilfe gut überstehen und dass das Coronavirus bald keine Angst mehr verursachen wird.
Wir wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit, gesegnete Weihnachten und ein glückliches, zufriedenes und gesundes Neujahr 2021.
Dieter Schmich und Karin Pfeifer