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Weihnachtsbrief                                                          1. Advent 2015

 

 

Liebe Freunde und Gönner der „Bischof Emil Stehle Stiftung“

 

Der Philosoph Konfuzius hat einmal gesagt:

 

Zu wissen, was man weiß,

 

und zu wissen was man tut,

 

das ist Wissen.

 

Nach dem Tode von Bischof Wilson Moncayo  wurde in Santo Domingo der emeritierte Bischof Julio Dutari Teran als Administrator eingesetzt. Zu unserer großen Freude wurde im Mai dieses Jahres, durch Papst Franziskus, Bertram Wick als neuer Bischof von Santo Domingo de los Tsachilas ernannt. Der neue Bischof ist Schweizer und spricht außer spanisch auch deutsch, was für uns die Kommunikationen vereinfacht. Wir haben ihn gebeten, den Weihnachtsbrief mit einem Vorwort zu öffnen.

 

Liebe Mitglieder der Stiftung Emil Stehle,

 

liebe Gönner und Wohltäter der Ecuadormission,

 

Menschen, deren Gesichter einem noch nicht vertraut sind, einen Weihnachtsbrief – zumindest ein kleines Vorwort – zu schreiben, ist gar nicht so einfach. Doch sollen meine Worte ein Zeichen des Dankes, froher Verbundenheit und eines von Herzen kommenden Segensgrußes sein.

 

Dieter und Rosa Schmich sind für mich inzwischen schon vertraute Freunde geworden.  Auch unser Bischof Emil Stehle, den ich im Mai sehen durfte, habe ich fest in mein Herz geschlossen.

Nun bin ich bereits seit vier Monaten Bischof von Santo Domingo und habe mich schon ein bisschen eingelebt, Gott sei gedankt. Die vielen Werke, von denen die meisten auf Initiative unseres lieben Bischof Emil Stehle ins Leben gerufen wurden, kenne ich schon ein wenig und lassen mich ahnen, wie viele von Ihnen in der Weihnachtszeit sich besonders bemüht haben, den Bedürftigen in Santo Domingo zu helfen. Obschon die Spender und Freunde in Europa immer weniger werden, glaube ich dennoch, dass immer noch viele von Ihnen den inneren Ruf zur Solidarität spüren und diesem großzügig folgen. Allen jetzt schon ein aufrichtiges „Vergelts Gott!“

Eine eher schwierige Zeit wartet auf uns, da der Vulkan, das Nino-Phänomen und die Wirtschaftsflaute, sprich Krise, auf dem Plan stehen. Doch mit Optimismus, Zuversicht und Vertrauen in Gottes weise Fügung werden wir dennoch vorangehen. Natürlich bauen wir auch weiterhin auf den großherzigen Geist unserer lieben Brüder und Schwestern in Deutschland und Südtirol.

Allen Lesern, Spendern und neuen Freunden, denn als solche betrachte ich Sie bereits, wünsche ich eine besinnliche, frohe Adventszeit, weihnachtliche Vorfreude und eine tiefe Dankbarkeit im Herzen. Dankbarkeit, die ihre Wurzeln im Weihnachtsgeheimnis findet, weil wir alle in unerahnter Weise beschenkt wurden und werden, durch die Menschwerdung des Wortes Gottes.

In diesem Sinne umarme und segne ich alle und jeden Einzelnen und verbleibe mit aufrichtiger Dankbarkeit

 

Herzlich

 

Ihr Bertram Wick

 

 

Liebe Bischof Stehle Freunde,

 

zuerst möchten wir allen Pateneltern, Freunden und Gönnern sowie Stiftungen, Vereinen und Organisationen für die großzügige Unterstützungen während des Jahres herzlichen Dank sagen. Damit konnten wir wieder vielen Kindern und hilfsbedürftigen Menschen Geborgenheit, Brot, Schule, Ausbildung und eine gute Zukunft gewähren. 

 

Mit ca. Euro 100.000.00 konnten wir wieder Dank Ihrer Hilfe viele Einrichtungen, wie das Straßen- und Waisenkinderheim, Altenpflegeheim, Fasca und Caritaseinrichtungen  unterstützen. Weiterhin wurden den Menschen dort, durch Stipendien an der Universität, Zuschüsse für Medikamente, Gutscheine für Arztbesuche, Schulmaterial, Messstipendien, Unterstützung von Priestern, denen das Lebensnotwendige fehlt, Dachdeckerprogramme in den Armenvierteln und vieles mehr geholfen.

 

Unsere Reise nach Santa Domingo de los Tsachilas, die wir vom 01.09-14.09.2015 machten, war dieses Mal wieder, vor allem den klimatischen Verhältnissen geschuldet, nicht einfach. Diverse Höhenunterschiede zwischen 450 und 3000 Metern mussten an einem Tag verkraftet werden. Außerdem klafften die Temperaturen zwischen 5 Grad in Quito und  40 Grad in Santo Domingo weit auseinander. Wir waren bei dem schwülwarmen Wetter zehn Tage, teils im Regenwald, teils in den Armenvierteln von Santo Domingo unterwegs, um die Menschen und unsere Einrichtungen zu besuchen. Trotz der vielen Not und dem Elend merkten wir aber, dass unsere Hilfe, die wir durch Sie gewähren können, auf fruchtbaren Boden fällt.

Unser Programm, während der zehn Tage, war gefüllt  mit Besprechungen und Besichtigungen der Einrichtungen. Dabei stellten wir fest und sind auch sehr dankbar darüber, dass das Kuratorium, das aus dem neuen Bischof Bertram Wick, Pater Peter und Schwester Theresita besteht, gut und erfolgreich ihre Arbeit gemacht hat. Alle Kinder und hilfebedürftige Menschen fühlen sich wohl und die kirchlichen und sozialen Einrichtungen werden zu unserer Zufriedenheit geführt. Somit konnten wir auch feststellen, dass Ihre Spenden zu 100% zweckgebunden verwendet wurden und werden.

 

Zurzeit haben wir in unserem Straßenkinderheim mehrere 7 bis 12-jährige Kinder, die weder lesen noch schreiben können. Die meisten der Kinder stammen aus zerrütteten Alkohol- oder Drogenabhängigen Familien. Sie haben eine traurige Vergangenheit und müssen sich erst an ein geordnetes Leben in unserem Heim gewöhnen. Bevor man diese Kinder in einer Schule unterrichten kann, muss ein Sonderschullehrer ihnen zu erst einmal eine Grundausbildung im Lesen und Schreiben beibringen. Danach kann man sie dann mit anderen Kindern zusammen in einer Klasse unterbringen.

 

Ein besonderer wichtiger Hilfepunkt ist jedes Jahr immer die Einschulung der Kinder. Es besteht zwar Schulpflicht in Ecuador, aber für Lernmittel müssen die Eltern selbst aufkommen. Da sie dazu meist nicht in der Lage sind, bekommen die Kinder, dank Ihrer Hilfe, diese Lernmittel von uns zur Verfügung gestellt.

 

Auch haben wir uns wieder sehr viel in den Armenvierteln von Santo Domingo aufgehalten, wo wir immer die verschiedenen kirchlichen und sozialen Einrichtungen besuchen. Dabei fallen uns immer wieder die sogenannten Wohnhäuser, also alte Bruch- und Bretterbuden auf, die die Menschen als Wohnungen benutzen. Bei jedem Regen werden die Menschen in ihren Hütten nass, da die Dächer meistens mit Plastik und verrosteten Blechbahnen zugedeckt sind. Hier haben wir, dank Ihrer großzügigen Hilfe, ein Programm entwickelt, durch das wir jedes Jahr bis zu 50 Dächer mit Zinkblech neu decken können. Die Kosten für ein neues Dach belaufen sich auf ca. US$ 200.00.

 

Über die kirchliche und soziale Infrastruktur, die Bischof Stehle in Santo Domingo aufgebaut hatte, könnten wir noch sehr viel erzählen. Aber nur Dank Ihrer Unterstützung können wir das finanziell verwirklichen. Besonders gehören hier dazu der Perukreis aus Vaterstetten, die Marianische Männerkongregation in München, die Kath. Kirchenstiftung, Forstinning, die Kirchenstiftung Beyharting sowie die Caritasgruppen aus Südtirol und  noch viele andere Gruppen, die ihren Beitrag zur Unterstützung der Einrichtungen beigetragen haben.

 

Bleiben Sie uns weiterhin, auch Bischof Stehle und zwei seiner besten Freunde, dem verstorbenen Pater Dr. Paul Fink und Pfarrer Lorenz Kimmig, in Freundschaft und Liebe verbunden.

 

Bischof Stehle geht es den Umständen entsprechend gut. Vor Weihnachten werden wir ihn nochmals besuchen und ihn über den Weihnachtsbrief informieren.

 

Wir wünschen Ihnen eine frohe Adventszeit, gesegnete Weihnachten und ein gesundes, zufriedenes und glückliches neues Jahr

 

Rosa und Dieter Schmich

 

Vorstand der Stiftung

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